Wirtschaft

Infineon Austria wächst zweistellig und setzt Industrie 4.0 als Vorreiter in Österreich um

Infineon Technologies Austria AG legt Bilanz für das Geschäftsjahr 2014

Wien – Infineon Technologies Austria (Infineon Austria) hat anlässlich der heutigen Jahrespressekonferenz die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2014 (Oktober 2013 bis September 2014) präsentiert. Der mit 1. April 2014 neu bestellte Vorstand – Vorsitzende Sabine Herlitschka, Finanzvorstand Oliver Heinrich und Vorstand für Operations Thomas Reisinger – konnte für das vergangene Jahr eine positive Entwicklung des Unternehmens vorlegen.

Umsatz sowie EGT gesteigert

Der Umsatz von Infineon Technologies Austria belief sich im Geschäftsjahr 2014 auf € 1.300,5 Millionen. Damit liegt der Umsatz um €118,8 Millionen oder rund 10 Prozent über dem Vorjahreswert (Umsatz 2013: €1.181,7 Millionen). Es wurde ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von €149,1 Millionen erzielt, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um € 60,4 Millionen oder rund 68 Prozent bedeutet (EGT 2013: €88,7 Millionen).

Die positive Entwicklung beim Umsatz wie beim EGT ist im Wesentlichen auf zwei Faktoren zurückzuführen. Die von Infineon Austria global für das Gesamtunternehmen verantworteten Geschäftsbereiche haben sich positiv in ihren Zielmärkten entwickelt. Zudem wurde die Produktivität am Fertigungsstandort in Villach durch eine volle Auslastung, einen höheren Output sowie durch eine verbesserte Kostenstruktur gesteigert. Hier gelang es, Material- und Energiekosten dank nachhaltiger Nutzung zu senken und gleichzeitig einen Beitrag zur Umweltschonung zu leisten.

Die Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG, Dr. Sabine Herlitschka, sieht die Erfolge bei Umsatz und Gewinn als Bestätigung der Unternehmensstrategie: „Wir gehen in unseren Innovationsaktivitäten konsequent den Weg vom Produktdenken hin zum Systemverständnis. Daher haben wir den Dialog mit unseren Kunden intensiviert, um genau zu verstehen, welche Lösungen sie für ihren Markterfolg benötigen. Wir entwickeln heute mehr als Produkte, wir liefern Antworten auf die technologischen Bedürfnisse unserer Partner.“

Investitionen um 72 Prozent höher als im Vorjahr

Infineon Austria hat im Geschäftsjahr 2014 die Kapazitäten in allen Bereichen – Innovation, orschung, Entwicklung, Fertigung und Infrastruktur – erweitert. Es wurden €110,2 Millionen in das Unternehmen investiert, das sind um 72 Prozent mehr als in 2013 (€ 64,2 Millionen).

Zu den wesentlichen Investitionsvorhaben zählten die Errichtung von zusätzlichen Fertigungsanlagen für Leistungshalbleiter in 300-Millimeter-Dünnwafer-Technologie sowie der Ausbau bestehender Infrastruktur am Standort Villach. Das Grazer Development Center wurde um ein Gebäude (Metahof IV) erweitert, das der stark wachsenden Division Automotive gewidmet ist.

Industrie 4.0: Die Fabrik der Zukunft entsteht in Villach

In den kommenden drei Jahren wird Infineon Austria seine Innovationsoffensive konsequent fortsetzen. Mit einem Volumen von € 290 Millionen wird in Villach in eine Standorterweiterung sowie in Forschung und Entwicklung investiert. Herzstück des neuen, hochmodernen Gebäudeverbunds ist der „Pilotraum Industrie 4.0“, ein in Österreich neuartiges Konzept der vernetzten und wissensintensiven Fertigung. Es entsteht ein hochflexibler Produktionsbetrieb, in dem automatisierte Fertigungssysteme und digitale Informationstechnologien miteinander verknüpft sind.

„Mit dem Pilotraum nimmt Infineon bei Industrie 4.0 eine Vorreiterrolle in Österreich ein und stärkt gleichzeitig mit wissensbasierten Produktionsmethoden seine Wettbewerbsfähigkeit in einem globalisierten Marktumfeld“, erklärt Dr. Sabine Herlitschka.

Bis 2017 sollen im Zuge des Ausbaus 200 neue High-Tech-Arbeitsplätze entstehen. Der Baustart für die Fabrik der Zukunft in Villach erfolgte im September 2014.

F & E: Fokus auf kundenorientierten Systemlösungen

Infineon Austria hat seine Aufwendungen für Forschung, Entwicklung und Innovation erneut gesteigert. Nach € 240 Millionen in 2012 und € 270 Millionen in 2013 wurden im Geschäftsjahr 2014 €320 Millionen aufgewendet.

Das sind um €50 Millionen oder 18,5 Prozent mehr als im Vorjahr und entspricht einer Forschungsquote von 25 Prozent des Gesamtumsatzes. Im Geschäftsjahr 2012/13 war Infineon Austria mit einer Forschungsquote von 23 Prozent laut TOP 500-Rangliste des Wirtschaftsmagazins trend das forschungsstärkste Industrieunternehmen in Österreich.

Mit dem strategischen Ansatz „Vom Produkt zum System“ liegt der Fokus im Innovationsbereich auf kundenorientierten Systemlösungen. Die inhaltlichen Schwerpunkte umfassen die Entwicklung von Leistungshalbleitern und Dünnwafer- Technologien sowie Sensorik, Mikromechanik, neue Halbleiter-Materialien und kontaktlose Sicherheitsanwendungen.

Höchster Mitarbeiterstand der Unternehmensgeschichte

Zum Bilanzstichtag beschäftigte Infineon Austria an den Standorten Villach, Klagenfurt, Graz, Linz und Wien insgesamt 3.305 Personen. Das sind um 194 Personen mehr als im Vorjahr (plus 6 Prozent). Der Personalaufbau erfolgte vor allem in der Technologieentwicklung für die Fertigung, in den F&E-Bereichen und im Qualitätsmanagement. Damit hat das Unternehmen den höchsten Mitarbeiterstand seiner Geschichte erreicht.

47 Prozent der Beschäftigten verfügen über eine akademische Ausbildung. 1.205 Personen sind in Forschung und Entwicklung tätig. Das bedeutet eine neuerliche Steigerung um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1.108 Personen).

Neben den Infineon Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind weitere 1.800 Arbeitskräfte über Partnerfirmen für das Unternehmen tätig.

Innovationsfabrik

Die Fertigung in Villach ist das Innovationszentrum für Leistungselektronik bei Infineon. Eine Produktvielfalt von rund 1.900 Grundtypen und die stete Weiterentwicklung von innovativen Fertigungsprozessen, wie z.B. der 300 mm-Dünnwafertechnologie oder bei Mikroelektromechanischen Systemen (MEMS), zählen zu den Assets des Werks. Im Geschäftsjahr 2014 wurden in Villach 12,9 Milliarden Chips produziert, das ist eine Steigerung von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Einkaufsvolumen: Wertschöpfung im regionalen Umfeld

Von Infineon Austria wurden im Geschäftsjahr 2014 Einkäufe im Wert von € 393,9 Millionen getätigt (Vorjahr: €374 Millionen). Davon entfielen auf Einkäufe in Österreich rund 38 Prozent oder €150 Millionen. Der Anteil von Kärntner Lieferpartnern betrug € 94,6 Millionen.

Markterfolge mit österreichischem Know-how

Sicherheitskompetenz aus Graz für Geldkarten und Ausweise

Innovative Sicherheitstechnologien aus der Infineon Entwicklung in Graz sind in wichtigen österreichischen Karten- und Ausweisprojekten im Einsatz. In Zusammenarbeit mit Austria Card unterstützt Infineon Österreichs größten Anbieter für Kartenzahlungen Payment Services Austria (PSA) mit Chiptechnologie für die neue Generation von Bankomatkarten. Diese können sowohl für kontaktbasierte als auch für kontaktlose Zahlung per Near Field Communication (NFC) genutzt werden (Dual Interface). Know-how aus Graz ermöglicht somit bequeme und sichere Kartenzahlungen für österreichische Konsumenten an mittlerweile rund 20.000 Kontaktlosterminals im Einzelhandel.

Personalausweise, Reisepässe, Gesundheitskarten oder Führerscheine werden weltweit zunehmend als elektronische Dokumente, d.h. mit integriertem Chip, ausgegeben. Für den österreichischen eReisepass beliefert Infineon die Österreichische Staatsdruckerei (OeSD) mit Sicherheitscontrollern der SLE78 Produktfamilie mit der digitalen Sicherheitstechnologie „Integrity Guard“. Ein Sicherheitscontroller aus der gleichen Produktfamilie wird auch in der neuesten Generation der österreichischen Sozialversicherungskarte, der sogenannten e-card, verwendet – ein gemeinsames Projekt mit Austria Card und Atos. Weiters entwickelt das Grazer Team NFC-Halbleiter für die sichere Abwicklung von Zahlungsanwendungen in mobilen Geräten.

Fahrassistenzsysteme mit Radar-Know-how aus Linz

Die DICE (Danube Integrated Circuit Engineering) in Linz, eine Beteiligungsgesellschaft der Infineon Technologies Austria AG, entwickelt Radartechnologien, die vor allem in Sicherheitssystemen von Autos zum Einsatz kommen. Aktive Sicherheitssysteme – ein Bereich, in dem Infineon weltweit führend ist – zählen zu den am schnellsten wachsenden Anwendungen in der Automobilbranche. Diese Systeme verhindern Unfälle durch aktives Eingreifen in das Fahrgeschehen, z.B. durch Fußgängererkennung, Abstandswarnung, Totwinkelüberwachung oder automatische Notbremsung. Die 77-GHz-Radarbauelemente des Forschungs- und Entwicklungsteams in Linz sind in Fahrassistenzlösungen von Bosch im Einsatz und machen so weltweit das Autofahren sicherer und komfortabler. Fahrassistenzsysteme werden sich weiterentwickeln, um letztendlich das vollautonome Fahren zu ermöglichen.

Exzellenz bei Forschungs- und Bildungskooperationen

Als größte Forschungseinheit für Mikroelektronik in Österreich hat Infineon Austria auch im abgelaufenen Jahr die intensive Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Forschungspartnern sowie Universitäten, Fachhochschulen und KMUs fortgesetzt. Diese strategiegeleiteten Kooperationen fördern die Exzellenz der F & E-Aktivitäten, dienen der systematischen Stärkung und Nutzung des Wissensstandortes Österreich und unterstützen die Rekrutierung von hervorragenden Fachkräften. Im Geschäftsjahr 2014 wurden insgesamt 140 Forschungskooperationen mit in- und ausländischen Partnern durchgeführt.

Austrian Institute of Technology (AIT)

Ein Beispiel für eine solche Zusammenarbeit ist die im Berichtsjahr etablierte strategische Partnerschaft mit der größten österreichischen außeruniversitären Forschungseinrichtung, dem Austrian Institute of Technology (AIT). Die gemeinsamen Forschungsschwerpunkte sind hier Smart Grids, E-Mobilität, AAL Ambient Assisted Living, Biosensoren, Innovationsmanagement und IT-Security.

Houska-Forschungspreis

Eine weitere erfolgreiche Kooperation besteht mit dem Institut für Hochenergiephysik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Die beiden Partner wurden für das Projekt „Strahlenharte Siliziumdetektoren für zukünftige Physik- Experimente und Medizinanwendungen“ im April 2014 im Rahmen des renommierten Houska-Forschungspreises mit dem zweiten Platz ausgezeichnet.

Stiftungsprofessur mit der Universität Innsbruck

Zu Beginn des Geschäftsjahres 2015 hat Infineon Austria eine Professur für Leistungselektronik an der Universität Innsbruck gestiftet. Diese erste Stiftungsprofessur von Infineon in Österreich soll eine hochwertige Elektronik-und Leistungselektronik- Ausbildung sicherstellen und einen aktiven Beitrag zu praxisorientierter Forschung und Lehre leisten. In den nächsten fünf Jahren werden 1,5 Millionen Euro in die Kooperation mit der Fakultät für Technische Wissenschaften der Universität Innsbruck investiert.

Die Infineon

Technologies AG bietet Halbleiter- und Systemlösungen an, die drei zentrale Herausforderungen der modernen Gesellschaft adressieren: Energieeffizienz, Mobilität sowie Sicherheit. Mit weltweit rund 29.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2014 (Ende September) einen Umsatz von 4,3 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist in Frankfurt unter dem Symbol „IFX“ und in den USA im Freiverkehrsmarkt OTCQX International Premier unter dem Symbol „IFNNY“ notiert.

Weitere Informationen unter www.infineon.com.

Über Infineon Austria

Die Infineon Technologies Austria AG hat ihren Sitz in Villach und ist ein Konzernunternehmen der Infineon Technologies AG. Infineon Technologies Austria betreibt Forschungs- und Entwicklungszentren in Villach, Graz und Linz, die ITServices GmbH in Klagenfurt sowie eine Vertriebsniederlassung in Wien. Mit österreichweit über 3.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon rund 1.200 in Forschung und Entwicklung, erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2014 (Ende September) einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro.

Weitere Informationen unter www.infineon.com/austria.


Green Energy Lab visualisiert die Energiezukunft

Der Umstieg auf nachhaltige und zukunftssichere Energielösungen ist zentraler Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. Das Innovationslabor Green Energy…

Weiterlesen

Grüne Synergien in Mobilität, Industrie und Energieversorgung

Die nachhaltige Transformation - Das primäre Ziel der Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power and Gas, kurz WIVA P&G, ist, die…

Weiterlesen

8. Wiener Innovationskonferenz

„In Zeiten des Umbruchs bestehen - Transformation mit Innovation“ - Die 8. Wiener Innovationskonferenz widmet sich den aktuellen Umbrüchen am…

Weiterlesen

FlexModul – Saisonale Speicherung von Solarenergie

© Barbara Krobath

Die Volatilität (Schwankungen) von erneuerbaren Energien bringt einen hohen Bedarf an Energiespeichern mit sich. Nur so kann auch zu Zeiten geringer…

Weiterlesen

Zum dekarbonisierten, leistbaren Wohnraum

© Canva/Illionaire

Die Weiterentwicklung von privaten Zinshäusern zu vertraglich abgesicherten Gemeinschaftsprojekten samt baubehördlicher Genehmigung für die umfassende…

Weiterlesen

Patricia Neumann: Neue Vorstandsvorsitzende der Siemens AG Österreich

© Siemens

Mag. Patricia Neumann (51) ist seit Anfang Mai 2023 Vorstandsvorsitzende der Siemens AG Österreich. Die neue CEO ist für die Dauer von fünf Jahren…

Weiterlesen

Schon gehört?

Der Austria Innovativ Podcast in Kooperation mit Julia Schütze.

Interviews mit Entscheider*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung.

Hören Sie hier Folge 2 (Teil 1): Interview mit Siemens-Manager Gerd Pollhammer

Wenn Sie externe Inhalte von w.soundcloud.com aktivieren, werden Daten automatisiert an diesen Anbieter übertragen.

Termine

FFG-Webinar: TECXPORT Tailored Innovation

Datum: 25.04.2024
Ort: online

Mehr Termine

Abonnement und Mediadaten

Sie wollen die führende österreichische Fachzeitschrift kennen lernen?
Sie wollen sich über Erscheinungstermine, Schwerpunkte und Werbemöglichkeiten informieren?

Hier sind Sie richtig.  

Abonnement

Mediadaten