Forschung

„Reden Sie mit!“ erreicht fast 20.000 Menschen weltweit

v.l.n.r.: Andrea Olschewski, Leiterin LBI Lungengefäßforschung, Pascale Ehrenfreund, Präsidentin FWF, Harald Mahrer, Staatssekretär für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, Claudia Lingner, Geschäftsführerin LBG, Josef Pröll, Präsident LBG, Marion Poetz, Copenhagen Business School, Johannes Wancata, Leiter der Klinischen Abteilung für Sozialpsychiatrie, AKH Wien. Fotocredit: Bianca Kübler Photography

Insgesamt 386 qualitativ hochwertige Beiträge wurden von PatientInnen, Beteiligten und ExpertInnen bei der Initiative „Open Innovation in Science“ in zehn Wochen eingereicht.

Unter dem Motto "Reden Sie mit!" hat die Ludwig Boltzmann Gesellschaft mit ihrer Initiative "Open Innovation in Science" (OIS) fast 20.000 Personen aus 83 Ländern erreicht. Über 380 hochwertige Vorschläge für die künftige Erforschung psychischer Erkrankungen wurden eingereicht. Vom 16. April bis zum 6. Juli konnten sich Betroffene, Angehörige und ExpertInnen zehn Wochen lang mit ihren Beiträgen zu bislang ungeklärten Fragen bei der Erforschung psychischer Erkrankungen beteiligen.

Josef Pröll, Präsident der Ludwig Boltzmann Gesellschaft: "Die Bilanz dieses ersten Teils der OIS-Initiative ist überwältigend. Die Anzahl und vor allem die Qualität der eingereichten Beiträge zeigen uns, dass wir mit unserem Ansatz, das Wissen von Betroffenen und Beteiligten in die Erforschung einzubeziehen, einen Nerv getroffen haben. Wir sind mit diesen ersten Ergebnissen unseres Pionier-Projekts sehr zufrieden. Jetzt gilt es, das Momentum zu nutzen, die Ergebnisse schnell aufzuarbeiten und den Beteiligten sowie der Öffentlichkeit eine Zusammenfassung aus den eingereichten Vorschlägen zurückzuspielen."

Am stärksten beteiligten sich PatientInnen, Frauen und HochschulabsolventInnen

Der Erfolg des ersten Schritts dieser europaweit einzigartigen Initiative bestätigt die Ergebnisse einer zuvor durchgeführten repräsentativen Umfrage, wonach fast 80 Prozent der Bevölkerung sich eine stärkere Einbeziehung in die Entwicklung von wissenschaftlicher Forschung wünschen. Rund 40 Prozent der TeilnehmerInnen, die freiwillig Angaben zu ihrer Person gemacht haben, bezeichneten sich laut der internen Auswertung als PatientInnen und 17 Prozent als Angehörige. Rund ein Viertel der AbsenderInnen von Vorschlägen gab an, im Gesundheits- und Krankenpflegebereich tätig zu sein, 13 Prozent der teilnehmenden Personen sind PsychiaterInnen, PsychologInnen und PsychotherapeutInnen.

"Fast 70 Prozent der TeilnehmerInnen sind weiblich und sechs von zehn verfügen über einen Hochschulabschluss. Besonders freut uns die internationale Beteiligung an der Initiative: Jeweils etwas mehr als ein Drittel der TeilnehmerInnen kommt aus Deutschland bzw. aus Österreich. Ein weiteres knappes Drittel nimmt aus dem Rest der Welt an "Reden Sie mit!" teil. So kommt jede/r Zehnte aus den USA und beinahe jede/r Zwanzigste aus Russland", resümiert Claudia Lingner, Initiatorin der Initiative und Geschäftsführerin der Ludwig Boltzmann Gesellschaft.

Abstimmung über Forschungsthemen von 22. September bis 6. Oktober unterwww.redensiemit.org

Die knapp 400 Beiträge werden derzeit durch ein ExpertInnenteam analysiert, kategorisiert, und Themenfelder zur künftigen Erforschung psychischer Erkrankungen identifiziert. Diese werden dann an die Community zurückgespielt, die vom 22. September bis 6. Oktober unter www.redensiemit.org über deren Priorität vorabstimmen kann. Im Anschluss wird eine Jury aus FachexpertInnen die identifizierten Forschungsbereiche beurteilen und neue Forschungsfragen formulieren. Ende des Jahres sollen diese Forschungsfragen und -felder der Wissenschaft zur weiteren Erforschung zur Verfügung gestellt und die inhaltlichen Ergebnisse aus dem Crowdsourcing-Prozess der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Die Ergebnisse dieses Crowdsourcing-Prozesses fließen zudem in das "Lab for Open Innovation in Science" (LOIS) ein. LOIS ist ein exklusives Ausbildungsprogramm zur Anwendung von Open Innovation Methoden und Prinzipien, das von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft im Zuge der Initiative erstmals konzipiert wurde. LOIS richtet sich an (Nachwuchs)WissenschaftlerInnen der Gesundheitswissenschaften an Universitäten, Fachhochschulen und anderen Forschungseinrichtungen weltweit ab dem Post-Doc-Level. 20 ausgewählte ForscherInnen bekommen ab April 2016 die Gelegenheit, in 13 Trainingsmodulen innerhalb eines Jahres berufsbegleitend den Umgang mit Open Innovation Methoden zu erlernen und die Prinzipien entlang des gesamten Forschungsprozesses zu erproben.

Interessierte WissenschaftlerInnen können sich bis zum 22. September 2015 unterwww.openinnovationinscience.at für dieses einzigartige Weiterbildungsprogramm bewerben. Weitere Informationen zum Programm finden Sie unterwww.openinnovationinscience.at/das-programm.html.

Über "Open Innovation in Science"

"Reden Sie mit!" und LOIS sind Teil der europaweit einzigartigen Initiative "Open Innovation in Science", deren Ziel es ist, Open Innovation Methoden in der Wissenschaft zu etablieren. Die gesamte Initiative wird getragen von der österreichischen Ludwig Boltzmann Gesellschaft und international von einem renommierten Advisory Board unterstützt, dem unter anderem VertreterInnen der WHO, der Harvard Medical School und der Max-Planck-Gesellschaft angehören. Durch die gezielte Öffnung des Innovationsprozesses soll neues Wissen von außen in die Forschung eingebracht werden. Weitere Informationen finden Sie unter www.openinnovationinscience.at.

Über die Ludwig Boltzmann Gesellschaft

Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) ist der Forschungsinkubator im Bereich Health Sciences in Österreich und betreibt 18 Forschungsinstitute und -cluster mit rund 600 MitarbeiterInnen. Die LBG steht mit ihrem Motto "Forschung für Menschen" für die Behandlung gesellschaftsrelevanter Forschungsfragen.


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