Forschung

Theodor Körner Preise

Preise für Nachwuchs in Wissenschaft und Kunst (© Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek)

Ländervergleich zur Schere zwischen Arm und Reich

19 junge WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen werden heute mit dem Theodor Körner Preis ausgezeichnet. Die Festrede hält in diesem Jahr Vea Kaiser, Shooting-Star der österreichischen Literaturszene und Preisträgerin des Jahres 2011. Unter den Arbeiten, deren Entstehung mit einem Preisgeld von 4.000 Euro gefördert wird, findet sich u. a. eine hochaktuelle ländervergleichende Studie über die auseinan-derfallende Schere zwischen Arm und Reich. Mag. Philip RATHGEB fragt, warum Ungleichheit in manchen Ländern mehr als in anderen zunimmt und warum in manchen Ländern die politischen Akteure Reformen beschließen, die dazu führen Ungleichheit verschärfen, während in anderen Ländern Maßnahmen getroffen werden um Ungleichheit abzumildern? Für die Bundesarbeitskammer als der Hauptunterstützerin des Preises ein zentrales Thema.

Mit den Preisgeldern aus dem Theodor Körner Fonds werden Arbeiten gefördert, die noch nicht fertig sind. "Wir wollen die konkrete Arbeit unterstützen, den konkreten kreativen Prozess, den konkreten Prozess des Entstehens. Die vergangenen Preisträger und Preisträgerinnen zeigen, dass dies ein wichtiger Weg war", so Herbert Tumpel, Kuratoriumspräsident des Fonds und ehemaliger AK Präsident. Die Theodor Körner Preise wer-den mittlerweile zum 62. Mal verliehen.

Mag.a Barbara LITSAUER macht in ihrer politikwissenschaftlichen Arbeit auf die erste politisch journalistisch tätige Frau aufmerksam und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Geschichte des Journalismus. Im Unterschied zum Großteil der bekannten weiblichen Figuren der Französischen Revolution handelte Louise de Keralio-Robert nicht aus gemäßigten, royalistischen oder girondistischen Motiven, sondern trat für die Etablierung der Republik und die Entmachtung von König und Adel ein.

Im Bereich der Geistes- und Kulturwissenschaften geht Mag.a Theresa ZIFKO identitätsstiftenden Objekten in den Sammlungen des Joanneum Graz und des Naturhistorischen Museum in Wien nach. Ziel der Dissertation ist es, nachvollziehbar zu zeigen, wer unter welchen Rahmenbedingungen, mit welchen Mitteln, Methoden und Argumenten musealen Objekten in der Zwischenkriegszeit nationale, regionale oder institutionelle Bedeutung zuschrieb. Über den Umgang des Staates mit Transsexuellen in Österreich am Beispiel des "Transsexuellen Erlasses" 1980 bis 2010 arbeitet Mag. Perry BAUMG-ARTINGER-SEIRINGER.

Im Bereich Medizin, Naturwissenschaft und Technik wurden die Arbeiten von Mag. Dr. Tobias PFINGSTL und Dr.in Josa FRISCHER ausgezeichnet. Pfingstl beschäftigt sich evolutionsgeschichtlich mit den an den Küsten ansässigen Hornmilben, was Aufschlüsse auf Klimaveränderungen gibt. Frischers Arbeit widmet sich der Erkennung bestimmter Veränderungen im Eisenhaushalt von Multiple-Sklerose-PatientInnen. Spannend sind im rechtswissenschaftlichen Bereich das Forschungsvorhaben von Mag.a Andrea KRE-TSCHMANN, welche die Regulierung der "24-StundenPflege" aus Sicht der PflegerInnen und Pfleger untersucht sowie die Überlegungen von Mag.a Iris MURER über verfassungsrechtliche Grenzen der Reglementierung des Prostitutionswesens im Verwaltungsrecht.

Dr. Bernd RESCH zeigt in dem vom BMVIT für den Theodor Körner Fonds gesponserten Förderungspreis neue technologische Methoden für bürgerzentrierte Stadtplanung auf. Der Sonderpreis der Stadt Wien im Theodor Körner Fonds geht an Mag.a Linda ERKER, welche - brandaktuell zum 650. Jahrjubiläum der Universität Wien - die Universitäten von Wien und Madrid im Austrofaschismus (1933/34-1938) und im frühen Franquismus (1939-1956) vergleicht: Auf Basis umfangreichen Archivmaterials, das so-wohl in Wien als auch in Madrid gesichtet wurde, werden die Wechselbeziehung zwischen Staat und Universität sowie mögliche Eingriffe in die universitäre Autonomie beleuchtet werden. Der vom ÖGB-Verlag gestiftete Publikationspreis beschäftigt sich mit "Arbeitsscheuen" und "Arbeitslosen": Mag. Sonja HIRSCH beleuchtet die unterschiedlichen Formen der Nicht-Arbeit in Zwangsarbeitsanstalten und Arbeitsbeschaffungsmaß-nahmen in Österreich 1918-1938.

Darüber hinaus werden Preise an hervorragende Arbeiten für die Bereiche "Musik und Komposition" sowie "Literatur" vergeben. Diesjährige Festrednerin ist Theodor-Körner-Fonds-Preisträgerin des Jahres 2011 und heutige Bestsellerautorin Vea KAISER.

Eine Liste aller PreisträgerInnen seit 1954 - insgesamt über 3.500 -erschien 2013 als Buch und geht allen PreisträgerInnen aktualisiert bis 2015 zu. Die Aufstellung liest sich wie ein Who is Who der österreichischen Wissenschaft und Kunst und zeigt so die Bedeutung des Preises. Zu den ehemaligen PreisträgerInnen zählen etwa die Mikrobiologin Renèe Schröder, die Schriftstellerin Friederike Mayröcker oder Clemens Jabloner, Präsi-dent des Verwaltungsgerichtshofes. Oliver Rathkolb, Klaus-Dieter Mulley, (Hrsg.), "Theodor Körner Fonds. PreisträgerInnen 1954 - 2013". Wien, ÖGB-Verlag 2013.


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