BMWFW: 750 Millionen für strategische Unientwicklung

29.04.2015 | Politik

Hochschulraumstrukturmittel steigen um 66 Prozent - Wissenstransfer, Studierende und Lehrerbildung als Schwerpunkte

Neben dem Grundbudget, das im Rahmen der Leistungsvereinbarungen mit den einzelnen Universitäten fixiert wird, stellen die Hochschulraumstrukturmittel (HRSM) ein leistungsorientiertes Steuerungsinstrument für hochschulpolitische Zielsetzungen dar. Für die Leistungsvereinbarungsperiode 2016 – 2018 stehen dafür in Summe 750 Millionen Euro zur Verfügung und damit um rund 66 Prozent mehr als in der aktuellen Leistungsvereinbarungsperiode (450 Millionen Euro), die entsprechende Verordnung hat das Wissenschaftsministerium heute in Begutachtung geschickt. "Wir wollen die vorhandenen Stärken weiter ausbauen, Synergiepotenzial heben und die Internationalisierung unserer Hochschulen weiter vorantreiben. Durch diese Mittel schaffen wir, ergänzend zu den Grundbudgets, zusätzliche Anreize für die Universitäten, um die Qualität in Lehre und Forschung weiter voran zu treiben", so Wissenschafts- und Forschungsminister Reinhold Mitterlehner.

Die Hochschulraumstrukturmittel werden nach folgenden Indikatoren bzw. Kriterien auf die Universitäten aufgeteilt: Für "prüfungsaktiv betriebene ordentliche Studien" stehen 450 Millionen Euro (60 Prozent der verfügbaren Mittel) zur Verfügung, für "Wissenstransfer" sind 112,5 Millionen Euro (15 Prozent) budgetiert, für Kooperationen 97,5 Millionen (13 Prozent) für "Absolventinnen und Absolventen" 60 Millionen Euro (8 Prozent) und erstmals stehen auch 30 Millionen Euro (4 Prozent) zur Förderung "strukturierter Doktoratsausbildung" zur Verfügung. Dadurch wird erstmals die Anzahl der Doktoratsstudierenden, deren Ausbildung bestimmten qualitativen und strukturellen Kriterien entspricht, als Verteilungskriterium für die Hochschulraumstrukturmittel berücksichtigt. "Wir wollen mehr jungen Menschen eine wissenschaftliche Karriere ermöglichen, daher unterstützen wir die Universitäten bei der Umsetzung dieses Ziels durch entsprechende Anreize", so Mitterlehner.

Im Indikator "Wissenstransfer", für den ab 2016 rund 78 Prozent mehr Mittel zur Verfügung stehen (aktuell 63 Millionen Euro), sind vor allem finanzielle Unterstützungen (Overheads) von Förderungen des Wissenschaftsfonds FWF und für eingeworbene EU-Drittmittel enthalten. "Die Abdeckung indirekter Projektkosten erhöht den Spielraum der Universitätsleitungen, starke Gruppen zu unterstützen und in der Personalpolitik besonderes Augenmerk auf wissenschaftliche Kompetenz zu legen. Mit dieser Finanzierung unterstreichen wir den Stellenwert forschungsaktiver Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und setzen Anreize für die Universitäten, die exzellente Grundlagenforschung weiter voran zu treiben", so Mitterlehner. Künftig können an den Universitäten durch die vorhandenen Mittel FWF-Projekte mit ca. 20 Cent pro eingeworbenem Euro und EU-Projekte mit ca. 10 Cent pro eingeworbenen Euro gefördert werden.

Im Rahmen einer Ausschreibung stehen in Summe 97,5 Millionen Euro für Kooperationen zu den Schwerpunkten Forschungsinfrastruktur, qualitative Lehrerinnen- und Lehrerausbildung sowie Projekte im Bereich Kosten- und Leistungsrechnung zur Verfügung. Damit soll u.a die Umsetzung der Pädagog/inn/en-Bildung NEU weiter vorangetrieben werden, etwa durch die Finanzierung neuer Professuren oder "Brückenprofessuren" von zwei Institutionen, neue Qualifizierungsstrukturen für den wissenschaftlichen Nachwuchs, einen Kapazitätsaufbau im Personal allgemein oder den Aufbau neuer IKT-Strukturen (e-learning). "Nach der konzeptionellen Aufbauphase und den Vorbereitungen an den einzelnen Institutionen starten wir in den kommenden drei Jahren mit der Umsetzung und Professionalisierung der neuen Ausbildung. Um die Qualität des Unterrichts zu steigern, braucht es das beste Lehrpersonal. Die zusätzlichen Mittel, die neuen Standards in den Curricula und die verstärkte Zusammenarbeit der unterschiedlichen Institutionen werden zu einer Qualitätssteigerung der Ausbildung und damit auch in der Klasse führen", so Mitterlehner. Die Mittel im Rahmen der Hochschulraumstrukturmittel werden unabhängig und zusätzlich zu etwaigen Schwerpunkten im Rahmen der Leistungsvereinbarungen mit den Universitäten vergeben.

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