Dann waren es gleich zwei

30.10.2023 | News mittlere Spalte

NEED2KNOW - News aus der Forschungs-Community

Physik-Nobelpreis

Jedes Jahr verleiht die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften seit 1901 den renommierten und besonders begehrten Nobelpreis für Physik. Viele Jahrzehnte gingen Österreichs Forschende leer aus. Die einzigen Ausgezeichneten waren der Physiker Wolfgang Pauli (1945), Victor Franz Hess (1936) und Erwin Schrödinger (1933).

Doch seit dem Vorjahr ist Österreichs Forschung wieder in der absoluten Spitze präsent. Und zwar gleich mit zwei Physikern, die in Österreich intensiv an Teilchen forschen bzw. geforscht haben. Im letzten Jahr wurde sozusagen Erwin Schrödingers Katze aus dem Sack gelassen, indem der Quantenphysiker Anton Zeilinger, der gerne als Mr. Beam bezeichnet wird und als ehemaliger Präsident der ÖAW klar für die exzellente heimische Grundlagenforschung steht, gemeinsam mit Alain Aspect sowie John F. Clauser für Experimente mit verschränkten Quantenzuständen ausgezeichnet.

Heuer folgte gleich in Serie der ungarisch-österreichische Physiker Ferenc Krausz gemeinsam mit Pierre Agostini und Anne L’Huillier. Sie wurden für neue Instrumente zur Erforschung der Welt der Elektronen in Atomen und Molekülen ausgezeichnet. Mit ihren Durchbrüchen in der Attosekundenphysik schufen sie bislang unmögliche Einblicke in die Welt der Teilchen. Dazu nutzen sie unglaublich kurze Lichtimpulse mit einem Laser im Attosekundenbereich (10−18), der selbst „Schnappschüsse“ von extrem schnellen Elektronen ermöglicht.

Ferenc Krausz hat viele dieser Basisexperimente an der TU Wien durchgeführt und in Wien große Durchbrüche vollbracht. Heute forscht er als Direktor am Max-Planck- Institut für Quantenoptik in Garching. Seine Karriere begann an der TU Budapest. 1988 wechselte er an die TU Wien, wo er 1991 promovierte und schon zwei Jahren darauf in Laserphysik habilitierte. Im Jahr 2004 wechselte Krausz an die LMU München. Praktische Anwendung soll die Attosekunden-Aufnahmen nicht nur in der Forschung, sondern etwa auch zur Untersuchung biologischer Proben für Krankheitsdiagnosen bringen.

Die heimische Forschungs-Community und Austria Innovativ gratulieren herzlichst zu diesem einmaligen Erfolg!

Lesen Sie den ungekürzten Artikel auf Seite 4 der aktuellen Ausgabe 5-23 oder am Austria Kiosk!

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