Disput um Penningers Life-Science-Initiative

03.08.2015 | Politik

ÖAW-Präsident Anton Zeilinger widerspricht den Vorstellungen von IMBA-Chef Josef Penninger. Ausgliederungen der Wiener ÖAW-Life-Science Institute käme nicht in Frage.

Zuerst schien alles auf Schiene. Der Direktor des Institutes für Molekulare Biotechnologie (IMBA) Josef Penninger bleibt in Österreich, die Finanzierung der Forschung wird durch neue Geldquellen aus der Österreichischen Nationalstiftung und der Gemeinde Wien mit 22,5 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre sichergestellt. Und eine neue Life-Science-Initiative, die Penninger im Rahmen einer Pressekonferenz ankündigte, sollte die Weichen für die Zukunft stellen. Sollte. Denn Penningers Pläne scheinen mit der ÖAW nicht akkordiert zu sein, sodass ÖAW-Präsident Anton Zeilinger Penninger sofort widersprach. "Kommt nicht in Frage."
Laut Penninger sollte als mittelfristige Vision am Vienna Biocenter (VBC) ein Life-Science-Zentrum etabliert werden, das sich vom Ansatz her am Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg orientieren sollte. Dazu sollte laut Penninger die drei Life-Science-Institut der ÖAW – neben dem IMBA sind dies das Forschungzentrum für Molekulare Medizin (CeMM) und das Gregor Mendel Institut (GMI) – in eine "Academy of Life Science" ausgelagert werden. Diese sollte sowohl operativ als auch budgetär von der ÖAW unabhängig sein, wobei über den Träger der Einrichtung noch zu diskutieren sei, so Penninger. Während in der Vergangenheit die ÖAW einer solchen Lösung nicht ablehnend gegenübergestanden ist, kam nun eine Absage zu diesen Visionen von ÖAW-Präsident Anton Zeilinger stante pede. Er ließ Penninger ausrichten, dass eine Ausgliederung der Life Science Institute überhaupt nicht in Frage käme und auch keinen Diskussionspunkt darstelle. Was man diskutieren könne, so Zeilinger, sei eine besser Life-Science-Strategie für Österreich. Dazu sollten alle Player miteinbezogen werden, wozu neben der Uni Wien, der Medizin-Uni Wien auch die neugegründete Medizinfakultät in Linz sowie die Unis in Graz zu zählen wären. Offiziell will Penninger zu dieser postwendenden Absage gegenüber seinen Plänen keine Stellung nehmen. Dem Vernehmen nach ist das Verhältnis zwischen ÖAW und dem IMBA-Chef aber bereits sein längerem höchst angespannt gewesen. Insider sprechen davon, dass es einige in der ÖAW lieber gesehen hätten, dass Penninger den angeboteten Direktoriumsposten am Berliner Max Delbrück Centrum angenommen hätte. Dieses hatte die Verhandlungen mit dem IMBA-Chef abgebrochen, nachdem dieser Fristen ungenutzt verstreichen habe lassen. Dass Penninger die Vertragsverlängerung für die nächsten fünf Jahre als IMBA-Chef noch nicht unterschrieben habe, sei hingegen kein Problem. Es sei alles ausgemacht und nur noch eine Formsache, so Penninger.  

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