Montanuniversität: Circular Engineering – Lösungen für den grünen Wandel

15.05.2025 | Nachhaltigkeit

In der Forschung bildet Circular Engineering den gesamten Lebenszyklus von Produkten ab, also vom Rohstoff über dessen Verarbeitung hin zu nachhaltigen Werkstoffen und zurück zum Recycling. Dieses Konzept stellt die technologische Basis für die angestrebte Kreislaufwirtschaft dar. 

Circular Engineering ermöglicht es, Rohstoffe, Materialien und Energie effizienter zu nutzen, Abfälle zu minimieren und die Umweltbelastung in der Nutzungsphase von Produkten zu reduzieren. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und den Einsatz modernster Technologien schafft die Montanuniversität die Grundlagen für eine nachhaltige industrielle Zukunft. Circular Engineering ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich vorteilhaft und trägt langfristig zu einer resilienteren Gesellschaft bei. 

Die Montanuniversität Leoben sieht es als ihre Verantwortung, ihre Expertise und Innovationskraft einzusetzen, um die Herausforderungen der heutigen Zeit zu meistern und eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. 

Das große Ziel der Kreislaufwirtschaft bzw. Circular Economy ist es, Produkte und Materialien wiederzuverwenden, zu reparieren, sie zu recyclen oder so zu entwerfen, dass ihre Lebensdauer verlängert und in weiterem Sinne die Umweltbelastung verringert werden kann. „Die Circular Economy nimmt primär eine Konsument*innen- und Nachnutzungsperspektive bereits bestehender Produkte ein. Für uns als Montanuniversität Leoben setzt der Kreislauf jedoch bereits viel früher an – bei den Rohstoffen und Produktionsprozessen“, erklärt Rektor Peter Moser und ergänzt: „Das Konzept des Circular Engineering bildet die Grundlage für die Circular Economy – erweitert um eine ingenieurswissenschaftliche Perspektive. Dieses ganzheitliche Konzept umschließt stark wirtschaftlich und nutzungsorientiert sowohl Prozesse als auch Produkte in einem konsequenten Kreislauf der Nachhaltigkeit – das ist unser USP als Montanuniversität”, so Moser. 

Das Alleinstellungsmerkmal reicht von der Grundlagen- und angewandten Auftragsforschung über bestehende sowie neue Lehrangebote bis hin zu neuen Kommunikationsmaßnahmen wie einem neuen Außenauftritt, „da wir uns als Haus international positionieren wollen. Mit letzterer Maßnahme wollen wir beim Studierenden-Recruitment gezielt den Forschungsnachwuchs aus dem In- und Ausland, vorwiegend dem deutschsprachigen, aber auch aus osteuropäischen sowie asiatischen und afrikanischen Ländern für technische Studienfächer begeistern“, weiß Christina Holweg, Vizerektorin für Marketing und Stakeholder Management. 

Rektor Moser weist darauf hin, „stolz darauf zu sein, eine führende Rolle im Bereich Circular Engineering einzunehmen. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz von entscheidender Bedeutung sind, setzen wir uns dafür ein, innovative Lösungen zu entwickeln, die den gesamten Lebenszyklus von Produkten berücksichtigen. Circular Engineering ermöglicht es uns, Materialien und Energie effizienter zu nutzen, Abfälle zu minimieren und die Umweltbelastung zu reduzieren.“ 

Als kleine, spezialisierte Universität weist die Montanuniversität Leoben ein außergewöhnlich breites Portfolio auf. „Wir sind als hoch spezialisierte Institution global eine führende Universität, die den gesamten Kreislauf – von der Rohstoffgewinnung über die Verarbeitung bis zur Wiederverwertung – technologisch in der Tiefe versteht und demnach ganzheitlich an möglichen Lösungen für die vielen Herausforderungen forscht“, erklärt Helmut Antrekowitsch, Vizerektor für Forschung und Nachhaltigkeit. Die Forschungsleistungen des Circular-Engineering-Ansatzes werden von drei Kompetenzbereichen bzw. Säulen getragen: Die erste Säule „Rohstoffe“ umfasst vorwiegend die Gewinnung von Rohstoffen und fokussiert auf die Forschungsschwerpunkte Geologie, Rohstofftechnik und Energietechnik. Die zweite Säule „Prozesse“ steht für die nachhaltige (Weiter-)Verarbeitung dieser Rohstoffe zu Werkstoffen, sowohl im Kontext der Primärressourcen als auch der Sekundärrohstoffe im Rahmen des Recyclings. In diesem Zusammenhang spielen die Industrielogistik und die Klima- und Umwelttechnik eine entscheidende Rolle. Die dritte Säule „Werkstoffe“ konzentriert sich auf die Entwicklung nachhaltiger Werkstoffe – das sind vor allem Metalle, Keramiken und Kunststoffe, die dem Anspruch „verantwortlicher Materialien“ gerecht werden. Das sind Werkstoffe, die sowohl hinsichtlich der erforderlichen Rohstoffe und deren notwendiger Verarbeitung als auch der daraus erzeugten Produkte ein ökologisch hervorragendes Verhalten zeigen.

Rund 500 Projekte in Forschung und Lehre erfüllen zudem alle 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. „Damit verfolgen wir das Ziel, als Universität die Lebensqualität und Versorgungssicherheit für diese und kommende Generationen zu gewährleisten“, erklärt Holweg. 

Dazu werden die Studierenden auf die Transformationen unserer Zeit mit durchgängig praxisnahen, interdisziplinären und zukunftsorientierten Lehrangeboten vorbereitet; und sie erhalten einen Wissensvorsprung in Circular Engineering als Basis für eine spätere Karriere in Industrie, Wirtschaft und Forschung. „Unsere 13 Bachelor- und 26 Masterprogramme 

decken sämtliche Punkte der Kreislaufwirtschaft schon seit vielen Jahren ab. So haben wir bereits in den 1990er-Jahren die Studienrichtung Umweltschutz oder im Jahr 2010 das Bachelor- und Masterstudium Recyclingtechnik gegründet“, verrät Vizerektor für Lehre und Digitalisierung Thomas Prohaska. 

Um Studierende fächerübergreifend auf die immer komplexeren globalen Zusammenhänge und Umbrüche in der Energiewende, der Digitalisierung und dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen vorzubereiten, wurde nun eine eigene Studienrichtung Circular Engineering ins Leben gerufen: „Das internationale Bachelor- und Masterstudium Circular Engineering ist in dieser Form einzigartig. Es kombiniert eine breite Grundausbildung mit spezialisierten Vertiefungen in den relevanten Bereichen und soll zum besseren technischen Verständnis zirkulärer Systeme führen. Unsere strategischen Kooperationen mit Wirtschaft, Industrie und Forschung ermöglichen zusätzlich Komplementärausbildungen und stärken die Anwendungsnähe“, erklärt Prohaska. Holweg ergänzt: „Montanist*innen werden oft als Generalist*innen in der Industrie wahrgenommen. Sie sind in der Lage, schnell in Management- und Führungsfunktionen aufzusteigen, da sie sowohl technisches Wissen als auch soziale und organisatorische Kompetenzen erwerben.”

Um möglichst früh Studienanfänger*innen – verstärkt internationale Studierende – anzusprechen und für den MINT-Bereich zu begeistern, geht die Montanuniversität im Studierenden-Recruitment völlig neue Wege: „Wir wollen unsere Fachbereiche noch greifbarer werden lassen – denn in der Arbeit mit den wertvollsten Rohstoffen der Welt steckt eine enorme Faszination, fast etwas Alchemistisch-Magisches“, so Holweg. Diese Faszination machen alle 13 Bachelorstudienrichtungen bei Info-Tagen an der Montanuniversität live erlebbar. „Am FreQuency Festival oder bei X-JAM, Europas größter Maturareise mit mehr als 10.000 Maturant*innen, demonstrieren wir live mit unseren Metallurg*innen, wie man Alu-Dosen recycelt. Diese werden in einem kleinen Ofen geschmolzen, aus den Alu-Rohlingen kann sich jeder seine persönliche X-JAM-gebrandete Erinnerungsmünze prägen“, erläutert Holweg und fügt den Grund für die außergewöhnlichen Maßnahmen an: „Studien zeigen, dass fast die Hälfte der Maturant*innen zum Zeitpunkt der Matura noch nicht wissen, ob und was sie studieren wollen. Das heißt: Die 7. und 8. Klasse sind entscheidend, um Interesse zu wecken und zu beraten.“ 

Mit dem Ziel, einerseits junge, technikaffine Menschen national und international zu motivieren, an den aktuellen Herausforderungen der Gesellschaft mitzuarbeiten und sich an der Montanuniversität einzuschreiben; und andererseits ihre vielfältigen modernen, dynamischen und in die Zukunft gerichteten Aktivitäten international zu kommunizieren, präsentiert sich die Montanuniversität auch in einem neuem Außenauftritt. 

Die renommierte Wiener Werbeagentur Springer & Jacoby wurde nach einem internationalen Ausschreibungsverfahren mit dem Neuauftritt beauftragt. Deren CEO, Paul Holcmann, erklärt den Hintergrund des neuen Claims: „‚Versetz’ Berge‘ verkörpert die Entschlossenheit, 

Grenzen zu überschreiten und Unmögliches möglich zu machen. Er subsummiert Anspruch und Zielsetzung aller Studienbereiche, generationenübergreifende Lösungen zu finden, um Lebensqualität sowie Versorgungssicherheit für die nächsten Generationen zu sichern. Der neue Markenclaim macht Transformations- und Zukunftsfähigkeit der Montanuniversität Leoben in einem motivierenden und aktivierenden Aufruf spürbar.“ Die Weiterentwicklung des Logos mit klarer Linienführung gepaart mit einer neuen Bildsprache illustriert darüber hinaus die moderne technische Ausrichtung der Universität, ohne auf ihre Wurzeln zu vergessen: „Für uns war klar, dass wir das bisherige Logo nicht komplett ersetzen, aber ein klares Bekenntnis zur Modernisierung schaffen. Folglich mussten wir die Visualisierung des Themas ‚Circular Engineering‘ auf einer anderen Designebene lösen. Dabei bildet das neue Logo den Mittel- und Drehpunkt von Abbildungen des Leistungsspektrums der Montanuniversität“, sagt Holcmann. 

Das Re-Branding und das neue Kommunikationskonzept werden in allen zielgruppenrelevanten On- und Offlinemedien sowie Social-Media-Kanälen präsent sein und um ein neues Webseitenkonzept im Laufe des Jahres ergänzt. Holcmann abschließend: „Mit der neuen Kommunikationskampagne wollen wir das vielfältige Studienprogramm sowie ‚Circular Engineering‘ als das zukunftsfähige Berufsfeld für innovative Forschung und Lehre rund um zukunftsweisende Technologien aufladen. Die Montanuniversität Leoben ist eine progressive Marke im Wandel der Zeit, die ihre Vorreiterrolle als zukunftsprägende Universität mit Weltruhm weiter ausbauen wird.“

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