Motor urbaner Transformation

05.09.2025 | Wirtschaft

Das Fahrrad ist aus innovativen Mobilitätskonzepten nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile nimmt es eine Schlüsselrolle in Sachen nachhaltiger Stadtentwicklung ein, wie Daniel Burchert, Brand Manager Urban Mobility bei Rose Bikes, erklärt.

Welche Rolle kommt dem Fahrrad in modernen Mobilitätskonzepten von Städten zu?
Daniel Burchert: Das Fahrrad ist ein zentraler Treiber nachhaltiger Stadtentwicklung. Es entlastet den Verkehr, reduziert Emissionen und schafft Raum für lebenswertere urbane Räume. In gut vernetzten, multimodalen Mobilitätskonzepten wird das Rad zur smarten Alternative. Unterstützt durch sichere Infrastruktur, Sharing-Angebote und digitale Vernetzung. So wird das Fahrrad zum Symbol der Mobilitätswende und zum Motor urbaner Transformation.

Diversity spielt heute in der Gesellschaft eine immer größere Rolle. Wie tragen Sie den unterschiedlichen Bedürfnissen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen, z.B. was das Alter, Familienstand, etc. betrifft, Rechnung?
Wir bei Rose Bikes sind überzeugt, dass Mobilität ein One-fits-all-Prinzip sein kann – vorausgesetzt, man denkt sie richtig. Unser Ziel ist es, Produkte zu entwickeln, die möglichst vielen Menschen zugänglich sind. Und das unabhängig von Alter, Geschlecht, Körpergröße, Fitnesslevel oder Lebensstil. Unsere Bikes sind so konzipiert, dass für möglichst viele Bedürfnisse das passende Modell dabei ist. Sei es durch Rahmengrößen, ergonomische Komponenten oder passende Ausstattungslinien. Ob junge Familien, ältere Menschen, sportliche Pendlerinnen oder Einsteigerinnen: Wir möchten Mobilität bieten, die inklusiv, intuitiv und individuell erlebbar ist. So entsteht eine Mobilität, die zugleich sizeless, ageless und genderless ist.

Was kann das Rad, was andere Transportmittel nicht können?
Es verbindet Freiheit mit Effizienz. Kein anderes Verkehrsmittel bringt einen so flexibel, gesund und umweltfreundlich von A nach B, ohne Stau, ohne Parkplatzsuche, oft sogar schneller als Auto oder ÖPNV. Es fördert nebenbei auch noch das persönliche Wohlbefinden und ermöglicht spontane Begegnungen und Austausch mit dem sozialen Umfeld. Sei es auf dem Weg zur Arbeit, bei gemeinsamen Touren oder im Gespräch an der Ampel. Gleichzeitig nimmt man die Umgebung bewusster wahr: Geräusche, Gerüche, Stimmungen – all das wird auf dem Rad erlebbar.

Welche Anforderungen stellen Ihre Kund:innen an Ihre Produkte und wie reagieren Sie auf diese?
Unsere Kund:innen wünschen sich Produkte, die langlebig, hochwertig, funktional und gleichzeitig ästhetisch sind. Sie wollen Bikes, die nicht nur technisch überzeugen, sondern auch ihren Lebensstil unterstreichen. Wir nehmen Feedback sehr ernst, sei es über Kundenservice, Social Media oder unsere Stores, und lassen es direkt in unsere Produktentwicklung und Kommunikation einfließen.

Wie kann das Fahrrad die weitere Stadtentwicklung beeinflussen?
Fahrräder machen Städte lebenswerter, indem sie den Autoverkehr verringern und so mehr Platz für Menschen, Grünflächen und Begegnungen schaffen. Weniger Autos bedeuten weniger Lärm und Stau, mehr Sicherheit und eine entspanntere Atmosphäre. So tragen Fahrräder entscheidend zu einer urbanen Entwicklung bei, die auf Lebensqualität und soziale Vernetzung setzt.

Wie nachhaltig ist das Fahrrad generell und Ihre Produkte im Besonderen?
Fahrräder gelten als besonders nachhaltige Mobilitätslösung: Sie verursachen keine Emissionen im Betrieb, benötigen wenig Platz und tragen zur Entlastung des Verkehrs bei. Bei Rose Bikes gehen wir noch weiter: Seit 2018 messen und reduzieren wir aktiv unseren CO2-Fußabdruck – zum Beispiel durch nachhaltige Logistik, klimafreundliche Mitarbeitermobilität und Begrünung unserer Standorte. Wir setzen auf ressourcenschonende Verpackungen, vermeiden Plastik und prüfen Mehrwegverpackungen. Unser Retourenmanagement minimiert Rücksendungen und sorgt für Wiederverwertung. Außerdem fördern wir die Mobilitätswende durch enge Zusammenarbeit mit Städten und Partnern und stärken Transparenz sowie bessere Umwelt- und Sozialstandards in der Fahrradbranche. Nachhaltigkeit ist für uns ein ganzheitliches Engagement, um die Mobilität von morgen verantwortungsvoll zu gestalten.

Das Fahrrad hat durch die Möglichkeit, als „Jobrad“ Verwendung zu finden, an neuer Breitenwirkung gewonnen. Welche Möglichkeiten ergeben sich daraus?
Dienstrad-Leasing macht das Fahrrad, insbesondere hochwertige Modelle, für viele erst zugänglich. Es senkt die Einstiegshürde, fördert den Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität und wird inzwischen auch von Unternehmen als Teil ihrer Employer Branding Strategie genutzt. Für uns bei Rose ist das eine tolle Chance, noch mehr Menschen, sowohl im Alltag als auch in der Freizeit, für das Radfahren zu begeistern. Das Leasingmodell stellt das Fahrrad als Transportmittel auf die selbe Stufe, wie z.B. das „Dienst-Auto“, was zu einem Umdenken im Hinblick auf Politik und Mobilität führt.

In einer immer älter werdenden Gesellschaft werden die Themen „gesundes Altern“ und „Prävention“ immer wichtiger – wie reagieren Sie mit Ihrem Produktsortiment darauf?
Wir bieten komfortable und zuverlässige Bikes, die Bewegung und Mobilität bis ins hohe Alter ermöglichen. Modelle mit tiefem Einstieg, ergonomischer Ausstattung und gegebenenfalls Motorunterstützung machen das Radfahren sicher, angenehm und effektiv. Unsere Produkte fördern aktives Altern und ermöglichen vielen Menschen, möglichst lange selbstbestimmt unterwegs zu sein. Neueste Studien zeigen zudem, dass die positiven gesundheitlichen Effekte des Radfahrens unabhängig davon sind, ob man mit dem E-Bike oder dem klassischen Fahrrad unterwegs ist.

Ihre Vision für zukünftige innovative Mobilitätskonzepte in Beruf und Freizeit?
Zukünftige Mobilitätskonzepte basieren auf bedürfnisorientierten und kundenzentrierten Produkten. Im Zentrum stehen flexible und nahtlos in den Alltag integrierbare Lösungen, die Beruf und Freizeit verbinden. Mobilität wird zunehmend individuell, nachhaltig und digital gestaltet. Entscheidend sind Angebote, die intuitiv funktionieren, vielfältige Lebensrealitäten berücksichtigen und die Lebensqualität spürbar verbessern.

Rose Bikes in 10 Jahren – wo sehen Sie sich?
Als regional verwurzeltes, innovatives und familiengeführtes Unternehmen verfolgt Rose Bikes seit 1907 konsequent ein klares Ziel: Mobilität mit dem Fahrrad für alle zugänglich, nachhaltig und alltagstauglich zu machen. In zehn Jahren sehen wir uns als führenden Anbieter bedürfnisorientierter und kundenzentrierter Mobilitätslösungen, die sich flexibel und nahtlos in Beruf und Freizeit integrieren lassen. Dabei setzen wir unseren Fokus auf nachhaltiges Wachstum, Qualität und Kundenzufriedenheit. Unsere Produkte werden individuell, digital unterstützt und nachhaltig gestaltet sein. Immer mit dem Ziel, innovative neue Lösungen für mehr Lebensqualität zu schaffen und vielfältige Lebensrealitäten zu berücksichtigen. Gleichzeitig möchten wir die lokale Fahrrad-Community stärken. Gemeinsam mit ihr gestalten wir die Verkehrswende aktiv und verfolgen das Ziel, das Fahrrad als wichtigstes Pendlerfahrzeug im Nahverkehr zu etablieren. Nachhaltiges Handeln, sportliche Begeisterung und Inspiration treiben uns an, diesem großen Ziel Schritt für Schritt näherzukommen.

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    21.10.2025 // Wien Am 21. Oktober 2025 lädt die IG Lebenszyklus Bau Branchenvertreter:innen, Auftraggeber:innen und Expert:innen zum 15. Kongress am FH Campus Wien ein. Unter dem Motto „Die Zukunft ist leistbar“ wird anhand von Best Practice Beispielen, Podiumsrunden und Expert:innen-Beiträgen aufgezeigt, warum die nachhaltige Raum- und Gebäudeentwicklung die einzig realistische, wirtschaftlich tragfähige und gesellschaftlich akzeptierte Option ist. Frühbucher-Tickets gibt es bereits unter www.ig-lebenszyklus.at/kongress.

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