Vorarlberg ist zwar das kleinste Bundesland in Österreich, beheimatet aber einige weltweit führende Unternehmen. Dazu zählen etwa der Verpackungs- und Recyclingspezialist Alpla, der Beschlägespezialist Blum, der Seilbahnbauer Doppelmayr/Garaventa oder der Lichttechnikkonzern Zumtobel. Und dank jahrelanger F&E und Innovationen konnte beispielsweise die Alpla Group selbst im Krisenjahr 2022 ihren Umsatz kräftig erhöhen, – und zwar gleich um 27,5 Prozent auf 5,1 Mrd. Euro. Der Personalstand stieg bei Alpla durch Zukäufe und Expansion um 1.000 neue Mitarbeiter*innen auf über 23.000 an, die weltweit an 190 Standorten tätig sind. „Wir realisieren mit Effizienz, Innovationskraft und Recyclingexpertise auch in Krisenzeiten sichere, leistbare und nachhaltige Lösungen aus Kunststoff“, verrät Alpla-Chef Philipp Lehner sein Erfolgsgeheimnis. Neben Spritzguss, etwa für die Pharmaindustrie, ist besonders Recycling einer der großen Zukunftsmärkte. Intensiv wird auch an der Erforschung alternativer, biobasierter und biologisch abbaubarer Materialien gearbeitet. Das Ziel sind recyclingfähige Produkte, minimaler Ressourceneinsatz und Energieverbrauch sowie völlig neue, nachhaltige Produkte.
Auf Holz gebaut
Auf ein völlig anderes Material baut das Familienunternehmen Rhomberg, nämlich auf Holz. Seit einigen Jahren ist das Bauunternehmen in Sachen nachhaltiger Holzbau ein höchst innovativer und erfolgreicher Vorreiter. Viel zu lang zog die Bauindustrie ihre Lehren wohl aus einem uns allen bekannten Märchen, den „Drei kleinen Schweinchen“. Wer sich nicht mehr daran erinnern kann: Jedes der süßen Borstentiere baute ein Haus. Eines wurde rasch aus Stroh, eines aus Holz und eines mühsam aus Stein gebaut. Als dann der böse Wolf kam, um die Schweinchen zu fressen, pustet er das Stroh- und Holzhaus einfach um. Die zwei Schweinchen flohen gerade noch ins Steinhaus, das der Wolf nicht umpusten konnte. Der Teil, wo er versuchte, durch den Kamin ins Haus einzudringen und in einen Topf mit kochendem Wasser fiel, ist im Zeitalter der Passivbauweise und Co. eigentlich nicht mehr ganz zeitgemäß. Aber jahrelang wurde intensiv auf Massivbau mit Beton und Ziegel gesetzt. Stroh wird heute sehr selten als nachhaltiges Baumaterial eingesetzt, aber dafür erfährt Holz eine große Renaissance. Es ist ein natürlich nachwachsender und sehr widerstandsfähiger Rohstoff, der nun selbst Beton-, Stahl und Co. im mehrgeschossigen Wohnbau Konkurrenz macht, – und dass absolut pustefest und modern.