Perspektiven von hochkarätigen Expert_innen
Besonderes Augenmerk wurde auf einen multiperspektivischen Zugang gelegt, der Erkenntnisse des Hochschul- und Wissenschaftsmanagements ebenso berücksichtigte wie jene der Philosophie, Psychologie und Soziologie sowie die Praxiserfahrungen von Personen mit leitenden Funktionen in Universitäten. Die breite Streuung der eingeladenen Expert_innen auf dem Podium und im Publikum führte zu spannenden Einblicken. Univ.-Prof.in Dr.in Maria-Sibylla Lotter, Ruhr-Universität Bochum, und Dr.in Irina Nalis, Technische Universität Wien, formulierten Thesen zur akademischen Diskussionskultur und der Notwendigkeit von Governance für Transformationen.
Univ.-Prof.em. Antonio Loprieno der Universität Basel und Gastprofessor für Ägyptologie an der Universität Bonn, die Expertin für Politik-, Strategie- und Organisationsentwicklung an Hochschulen und früheres Mitglied des Österreichischen Wissenschaftsrats Dr.in Sybille A.M. Reichert und Mag. Friedrich Faulhammer, Rektor der Universität für Weiterbildung Krems, referierten über den Umgang mit Wissen im digitalen Raum, dem Verhältnis von Netzwerken zu den Institutionen und dem Nutzen eines strategischen Rahmens im Vergleich zu einer starren Strategie.
In der Session „Die Governance der Transformation“ sprachen Univ.-Prof. Dr. Peter-André Alt, bis 2023 Präsident der Hochschulrektorenkonferenz in Deutschland, Univ.-Prof.in Dr.in Monika Jungbauer-Gans, Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, Univ.-Prof. Dr. Ottfried Jarren, Universität Zürich, und Univ.-Prof. Dr. Michael Hölscher, Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer. Ihre Thesen kreisten um Governance außerhalb von Krisenzeiten, die wertebasierte Governance, den Druck der Digitalisierung hin zu neuen Organisationsstrukturen und die Profilbildung in der New Public Governance.
Renommierte Teilnehmer_innen aus dem Wissenschaftssystem
Das Publikum bildete in seiner Zusammensetzung sehr gut die Vielfältigkeit des Hochschulbereichs ab. Aus Österreich kamen etwa Univ.-Prof.in Dr.in Veronika Sexl, Rektorin der Universität Innsbruck, Univ.-Prof.in Dipl.-Ing.in Dr.in techn. Dr.-Ing.in h.c. Sabine Seidler, ehemalige Rektorin der TU Wien und bis 2023 Präsidentin der Österreichischen Universitätenkonferenz, Mag. Werner Wutscher, MPA, Vorsitzender des Universitätsrats der Universität Klagenfurt, und Dr. Thomas König, Geschäftsführer des FORWIT-Rats. Auch die Universitäten Wien und Graz, die Wirtschaftsuniversität Wien sowie die Veterinärmedizinische Universität Wien und die Medizinischen Universitäten Wien und Graz waren vertreten, um nur einige zu nennen. Der Bereich der Fach- und Pädagogischen Hochschulen wurde ebenso hochrangig vertreten wie das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, das Institut für Höhere Studien, die Industriellenvereinigung und das Institute of Science and Technology Austria (ISTA). Die internationale Perspektive wurde unter anderem von Vertreter_innen der European University Association, der Universität Kassel, der Technischen Hochschule Braunschweig und der Hochschule Luzern (HSLU) eingebracht. Mag. Thomas Estermann, seit 2007 für den Europäischen Hochschulverband (EUA) in Brüssel tätig und Leiter der Abteilung Governance, Finanzierung und Hochschulpolitik, stellte konkrete Überlegungen zur Diskussion, wie sich eine Kompetenzentwicklung für Entscheidungsträger_innen, beispielsweise Unirät_innen, gestalten ließe.