Bildung

Speed-Dating einmal anders

Im Bild v.l.n.r.: Johann Massoner (ECSEL/ Infineon Technologies Austria), Isabelle Dor (CEA LETI), Klaus Bernhardt (ECSEL/ FEEI) und Josef Affenzeller (ECSEL/ AVL List GmbH) (© ECSEL Austria/APA-Fotoservice/Roßboth)

HTL-Schüler treffen auf Forscher der Mikroelektronik

  • 40 HTL-Schüler treffen auf High-Tech-Produkte   Made in Austria
  • Mikroelektronik ist forschungsintensiver Bereich  mit starker Hebelwirkung
  • ECSEL-Hochtechnologie Made In Austria: Event 

    im Rahmen der "Imagine Bits of  Tomorrow"


ECSEL-Austria präsentierte gestern Hochtechnologie Made in Austria im Rahmen der IT-Veranstaltungswoche "Imagine Bits of Tomorrow" mal anders. 40 HTL-Schüler lernten mittels Speed-Dating sechs Forscher und ihre Innovationen aus dem Bereich Mikroelektronik kennen. "Acht Minuten dauerte jedes Date zu einem Forschungsgegenstand. Genug Zeit um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen", erklärt Josef Affenzeller, Obmann des Vereins ECSEL-Austria, ein Netzwerkpartner des FEEI - Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie. "Es ist uns ein Anliegen, den Jugendlichen die Erfolge österreichischer Forscher angreifbar zu präsentieren und sie für Mikroelektronik zu begeistern", so Affenzeller. Die Ausstellung von ECSEL-Austria zeigte österreichische Innovationen der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), die im Weltmarkt führend sind. High-Tech-Produkte aus Österreich befinden sich im BMW i3, in Smart-Home-Systemen oder auch in Smartphones.

40 HTL-Schüler treffen auf High-Tech-Produkte Made in Austria

Die High-Tech-Produkte "Made in Austria" ziehen sich beinahe durch alle Lebensbereiche - von der Kommunikation, Energie, Gesundheit über Smart Homes bis zum intelligenten Auto. Die Basis für diese innovativen Anwendungen sind die Informations- und Kommunikationstechnologien. Mittels Speed-Dating lernten 40 HTL-Schüler Spitzenprodukte aus Österreich angreifbar kennen.

Besonderes Highlight der Ausstellung war der BMW i3, das Elektroauto mit Know-how aus Österreich: Er bringt eine Spitzenleistung von 125 Kilowatt bzw. 170 PS. 75 Halbleiter sorgen für einen hocheffizienten Elektroantrieb. Maßgebliche Komponenten der Motorsteuereinheit wie z.B. die Leistungshalbleiter, IGBT (Insulated Gate Bipolar Transistor)-Chips sowie Steuerelektronik-Bauteile wurden in Kärnten entwickelt. 
Innovative IKT-Technologien machen Autos in vieler Hinsicht sicherer und komfortabler: Je nach Anwendungsgebiet ermöglichen Sensoren, Chips oder Leiterplatten den Energieverbrauch zu optimieren, den toten Winkel des Rückspiegels zu sehen, autonomes Fahren zu ermöglichen, mit Fahrassistenzsystemen zu unterstützen oder die Sicherheit im Allgemeinen zu erhöhen.

Smart-Home-Technologien vernetzen unterschiedliche Geräte der Haustechnik - von Heizung, Licht, Hausgeräte, Alarm- und Klimaanlagen - zu einem intelligenten System. Smart-Home-Gateways fungieren dabei nicht nur als ultraschnelle Verbindung zum Internet, sie sind auch die zentrale Schnittstelle des vernetzten Hauses und dem Internet der Dinge. Die Chips für diesen steigenden Telekommunikationsbedarf werden von einem führenden Technologienanbieter aus Villach entwickelt.

Am Beispiel von Smartphones zeigt sich, wie viele österreichische Produkte in den Geräten stecken: Von Leiterplatten über NFC-Komponenten und Miniaturlautsprechern bis hin zu Sensoren und Werkstoffen. In jedem dritten Smartphone stecken Siliziummikrofone, entwickelt und gefertigt in Österreich. Vier der fünf führenden Handyhersteller nutzen Lichtsensortechnologie für Lichteffekte und Beleuchtungsmanagement. Forschung, Entwicklung und Produktion kommen direkt aus der Steiermark. Acht der zehn größten Hersteller von Mobiltelefonen verarbeiten Leiterplatten aus der Steiermark. In neun von zehn NFC-fähigen Mobiltelefonen ist österreichisches Know-how verarbeitet.

In Österreich zeigt die Wertschöpfungskette von der Forschung zur Innovation eine besondere Charakteristik auf. "Spitzenprodukte, die wir hier zeigen können, sind das Ergebnis einer engen Verbindung zwischen Forschung und Produktion. Ein wesentlicher Punkt für die langfristige und erfolgreiche Forschungslandschaft in Österreich, ist die Nähe von Forschung und Produktion", erklärt Josef Affenzeller. "Um unsere gute Position im internationalen Wettbewerb halten zu können, müssen wir diese Verbindung stärken!"

Mikroelektronik ist forschungsintensiver Bereich mit starker Hebelwirkung

Die rund 120 Unternehmen aus dem Bereich der Mikro- und Nanoelektronik zählen zu den innovativsten Betrieben in Österreich. Rund 30.000 Beschäftigte erwirtschaften einen Umsatz von acht Milliarden Euro. Die Forschungsquote am Umsatz liegt bei bis zu 22 Prozent vom Nettoumsatz. Das bmvit förderte im Zeitrahmen von 2007-2014 die Programme der Mikro- und Nanoelektronik (ARTEMIS/ENIAC, FIT-IT und ICT of the future) in Summe mit 155,1 Millionen Euro.

Im Hinblick auf die Hebelwirkung der Branche ist dies gut investiertes öffentliches Geld: Wird ein Forschungsmitarbeiter gefördert, stellen die Unternehmen diesem im Durchschnitt vier weitere Mitarbeiter als Team zur Seite. An der Umsetzung der Ergebnisse in Hightech-Produkte sind weitere zehn Personen beschäftigt. In der gesamten Wertschöpfungskette entstehen in Folge rund 500 Arbeitsplätze europaweit.

"In Österreich sind wir in Forschung noch relativ gut aufgestellt, aber um auch morgen an der Weltspitze dabei zu sein, müssen entscheidende Weichen gestellt werden. Als ECSEL-Austria fordern wir gemeinsame Forschungsinfrastrukturen und marktnahe Forschung. Es muss uns gelingen, Forschungsergebnisse in den Markt zu bringen, am Heimmarkt Erfahrungen zu sammeln und in heimische Wertschöpfung umzusetzen", so Affenzeller abschließend.

Weitere Bilder finden Sie unter: 
http://www.apa-fotoservice.at/galerie/6756

Beispiele zu High-Tech-Produkten aus Österreich finden Sie unter www.ecsel-austria.net

Über ECSEL-Austria

Der Verein ECSEL-Austria wurde 2014 gründet: Die Abkürzung steht für Electronic Components and Systems for European Leadership-Austria. Die Plattform ist eine industriegeleitete nationale Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsplattform für die Technologiebereiche Mikro- und Nanoelektronik, Embedded Systems und Systemintegration. Sie soll die internationale Sichtbarkeit und strategische Positionierung des Standortes Österreich stärken sowie die Vernetzung unter den industriellen wie akademischen Akteuren erhöhen. ECSEL-Austria stellt auf EU-Ebene eine "Joint Technology Initiative" dar. Österreich war das erste Land, das eine nationale Plattform gegründet hat, um Doppelgleisigkeiten im Informationsaustausch bzw. Veranstaltungen zu vermeiden. Die Plattform hat 42 Mitglieder. ECSEL-Austria ist ein Netzwerkpartner des FEEI - Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie.www.ecsel-austria.net


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