Der Preis für Kim Nasmyth betont auch die starke Rolle des IMP in der molekularbiologischen Forschung in Europa.
IMP/Ludwig Schedl
Kim Nasmyth, bis 2006 wissenschaftlicher Direktor am Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien, wird mit einem von fünf Breakthrough-Preisen 2018 für Biowissenschaften ausgezeichnet. Der „Nobelpreis des Silicon Valley“ ist mit einem Preisgeld von drei Millionen Dollar die höchstdotierte Wissenschaftsauszeichnung der Welt. Nasmyth erhält ihn für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Chromosomentrennung, die er großteils am IMP durchführte. Die Breakthrough-Preise für Biowissenschaften ehren wissenschaftliche Durchbrüche, die zu einem besseren Verständnis biologischer Systeme und einem längeren Leben von Menschen beitragen. Der britisch-österreichische Biochemiker Kim Nasmyth erhielt den Preis in einer glamourösen Zeremonie im kalifornischen Palo Alto für seine Forschung zur Zellteilung in höheren Lebewesen. Während seiner 18 Jahre am IMP entdeckte Nasmyth, dass das Molekül Cohesin eine ringförmige Struktur bildet, die sich um je zwei Schwester-DNA-Moleküle schlingt. Wie ein Gummiband hält Cohesin dann die DNA-Paare zusammen, bis sie bereit zur Trennung sind – Cohesin steuert damit die korrekte Verteilung genetischen Materials während der Zellteilung. Die Erkenntnisse von Kim Nasmyth prägen unser Verständnis davon, wie das Genom von einer Zelle zur nächsten weitergegeben wird. Darüber hinaus führten sie zur Entdeckung weiterer Funktionen von Cohesin, etwa bei der Reparatur von DNA, der Genomarchitektur oder der Genregulation. Dank seiner Forschung können Wissenschaftler heute erklären, wie Fehlfunktionen von Cohesin zu Chromosomenschäden führen, die in der Folge Fehlgeburten oder sogar die Bildung von Krebs auslösen können. „Dies ist eine großartige Anerkennung für Kims bahnbrechende Arbeit und die herausragende Qualität der Wissenschaft am IMP“, freut sich Jan-Michael Peters, wissenschaftlicher Direktor des IMP und damit ein Nachfolger Nasmyths. „Dieser Preis hebt die Rolle des IMP als ein Flaggschiff der molekularbiologischen Forschung in Europa hervor. Er demonstriert aber auch die Bedeutung der großzügigen Unterstützung von Grundlagenforschung durch unseren Hauptsponsor Boehringer Ingelheim. Wir sind sehr glücklich und stolz.“
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