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Die schleichende Biodiversitätskrise

Die Artenvielfalt und biodiverse Lebensräume sind bedrohter denn je. Die Vielzahl der Krisen hat eine der größten Herausforderungen der Menschheit, den Erhalt unseres lebenswichtigen Ökosystems, aber in den Hintergrund gedrängt.

von: Alfred Bankhamer

Das Jahresende bringt gleich zwei wichtige Konferenzen zur Bekämpfung der Klimakrise und Biodiversitätskrise. Die 27. UN-Klimakonferenz (COP27) vom 6. bis 18. November 2022 im ägyptischen Sharm El-Sheikh sowie die leider weit weniger beachtete UN-Biodiversitätskonferenz vom 7. bis 19. Dezember, die 15. Vertragsstaatenkonferenz (COP15) des Übereinkommens über die biologische Vielfalt nach 2020.

Biodiversitätsstrategie 2030+
Auch in Österreich wird schon seit über einem Jahr versucht, die neue Biodiversitätsstrategie 2030+ zu verabschieden. Laut dem jüngst publizierten Umweltkontrollbericht des Umweltbundesamtes stehen zwar 29 Prozent des Bundesgebietes unter Naturschutz. Trotzdem weisen rund 72 Prozent der Tier- und Pflanzenarten und rund 80 Prozent der Lebensraumtypen keinen günstigen Erhaltungszustand auf. Vor allem Verbauung und Zersiedelung zerschneiden zusammenhängende Lebensräume und schaffen Barrieren für die Wanderung von Wildtieren und Arten. Für die Verzögerungen sind vor allem wirtschaftliche Interessen, Fragen zur Landnutzung und das komplexe Umweltschutzgesetz-Gefüge mit unterschiedlichen Landesgesetzen verantwortlich. Die Biodiversitätsstrategie der EU wurde im Mai 2020 von der Europäische Kommission veröffentlicht.

Langwieriger Prozess
Da die nationale Biodiversitätsstrategie 2020 in Österreich auslief, wurde 2018 der Biodiversitätsdialog 2030 (biodiversitätsdialog2030.at) mit breiter öffentlicher Einbindung der Bevölkerung gestartet, der 2.200 Einzelkommentare und 882 ausgefüllte Fragebögen gebracht hatte. Die Nationale Biodiversitäts-Kommission hat dann mit Einbindung aller betroffenen Akteure und Stakeholder die Endfassung erarbeitet. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass die österreichische Biodiversitätsstrategie in den nächsten Wochen vorgelegt werden kann“, so Christian Holzer, Sektionschef im Klimaministerium, im Gespräch mit Austria Innovativ am Forschungssymposium (siehe S.24). Wichtige Punkte sind hier beispielsweise die Erweiterung der Artenschutzflächen sowie die Umstellung der Landwirtschaft, damit Produktion und Biodiversität sich besser vereinbaren lassen. „Da gibt es natürlich auch Interessenskonflikte, die ausgetragen werden müssen“, so Holzer. Bis zu Redaktionsschluss hatte es die neue Strategie noch nicht ins Parlament geschafft.

COP 15 in Montreal
Biodiversität ist wie der Klimaschutz ein globales Thema. Nach Verschiebungen durch Covid-19 (ursprünglich war sie im Vorjahr in China geplant) findet nun die UN Biodiversity Conference im Dezember 2022 in Montreal, Kanada, statt. Hier soll nun endlich das “Post-2020 Global Biodiversity Framework” mit 21 “action targets for 2030” beschlossen werden. Die EU-Umweltminister*innen hatten kürzlich ein Treffen, um die gemeinsamen Positionen für die COP 27 und COP 15 festzulegen.
Unter anderem sollen 30 Prozent der Land- und Meeresgebiet unter Schutz gestellt werden. Zudem sollen drei Milliarden Hektar geschädigter Land- und Süßwasserökosysteme sowie drei Milliarden Hektar Meeresökosysteme wiederhergestellt werden.

High Ambition Coalition
Das sind jedenfalls die Ziele der sogenannten High Ambition Coalition, der sich mehr als 100 Länder angeschlossen haben, darunter auch EU-Länder wie Österreich, Deutschland, Spanien und Frankreich. Nicht dabei sind aber große Player wie China, Russland oder bislang Brasilien.  Wie bei der Klimakonferenz geht es besonders auch um die Frage, wer für die Reparaturarbeiten und den Erhalt der Natur aufkommt, deren Nutzung und Ausbeutung bislang meist als „gratis“ betrachtet wurde. Die Vision für die Konferenz steht jedenfalls  fest. „Living in harmony with nature“ heißt das Ziel bis 2050.


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