Nach dem Abflauen der Corona-Krise macht den Innovationsstandorten und Unternehmen in Österreich besonders eines Sorge: die stark gestiegenen Energiepreise, verursacht durch den irrsinnigen Krieg in der Ukraine. Langsam entspannt sich die Lage zwar an den verrücktspielenden Energiemärkten, und neue Lieferketten werden aufgebaut. Zudem wird massiv auf lokale erneuerbare Energien und Energieeffizienz gesetzt. Aber ganz so rasch funktioniert die grüne Transformation natürlich nicht. Noch dazu bekommen viele Unternehmen die Energiekrise erst heuer wirklich stark zu spüren, da viele Langzeitenergieverträge mit noch günstigen Preise auslaufen. Zugleich geht die Angst vor starken Markteinbrüchen in einigen Branchen um, genauso wie die Sorge, nicht genügend Fachkräfte auftreiben zu können. Mit diesen Voraussetzungen muss auch die Innovationsregion West, die bislang die Corona- und die weiteren Krisen sehr gut gemeistert hat, ins neue Jahr starten. Mit zahlreichen Programmen wird versucht, nicht nur die Auswirkungen der Krise zu mildern, sondern aktiv neue Chancen in Richtung von mehr Unabhängigkeit und einer nachhaltigen regionalen Energieversorgung zu nutzen.
Fachkräfte dringend gesucht
Eines der größten Themen ist aktuell der Fachkräftemangel. In Österreich fehlen im Bereich IT und Technik zehntausende Arbeitskräfte. Jüngst hat deswegen die Bundesregierung ein Maßnahmenpaket vorgestellt, das etwa Arbeitssuchende finanziell beim Umstieg in gefragte Berufe unterstützt. In Salzburg, Tirol und Vorarlberg werden zahlreiche weitere landesweite und regionale Initiativen gesetzt. Die Stärkung der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) in den Schulen spielt dabei eine wichtige Rolle für die künftige Entwicklung.
MINT-Schulen
Sehr erfolgreich ist hier die Initiative der MINT-Schulen. In Vorarlberg wurde beispielsweise 2019 das BG Dornbirn als erstes Gymnasium in Vorarlberg mit dem MINT-Gütesiegel ausgezeichnet, das vom BMBWF gemeinsam mit der Industriellenvereinigung, der Wissensfabrik Österreich und der PH Wien ins Leben gerufen wurde. In Dornbirn werden nun beispielsweise Freifächer wie Robotics/FLL, Exkursionen und Forschungsprojekte angeboten. Und bei Innovationswettbewerben wie der First Lego League konnten die Schüler*innen schon gute Erfolge erzielen. Heute gibt es österreichweit schon 500 MINT-Schulen (mintschule.at), in Vorarlberg sind es mittlerweile 14, in Tirol 26 und in Salzburg gar 70 (inklusive zweier Kindergärten). Sie bereiten den Nachwuchs damit auf sehr gefragte Jobs vor. „Durch den starken Einsatz des Lehrpersonals profitieren nicht nur die Kinder, sondern auch der Wirtschaftsstandort und damit unsere Gesellschaft enorm. Konzepte wie das MINT-Gütesiegel tragen dazu bei, Vorarlberg zukunftsfit zu machen“, meint dazu etwa Christian Zoll, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Vorarlberg.