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Umweltschutz

Klima und Biodiversität

Nach der UN-Biodiversitätskonferenz COP15 findet vom 31.10 bis 12.11 die Klimakonferenz COP26 in Glasgow statt. In Sachen Biodiversität wurden alle bisherigen Ziele verfehlt, beim Klima sieht es auch nicht gut aus.

Die erste Weltklimakonferenz unter der Leitung der UNO fand 1979 in Genf statt. Modellrechnungen zum Klimaeinfluss fossiler Brennstoffe gibt es  schon seit 1965 und die Prognosen der Klimaforscher*innen bewahrheiteten sich leider oft im Bereich der schlimmeren Szenarien. Meilensteine waren besonders 1992 die Klimarahmenkonvention am Umweltgipfel in Rio de Janeiro. Seit 1995 erfolgen die Klimakonferenzen als Conference of Parties (COP), also als Konferenz der Vertragsstaaten. Mit dem „Kyoto-Protokoll“ im Jahr 1997 wurden schließlich erstmals rechtlich verbindliche Ziele für Emissionshöchstmengen für Industrieländer fixiert. 

Pariser Ziele
Bei der COP21 in Paris gelang im völkerrechtlich verbindlichen „Pariser Vertrag“ ein Übereinkommen aller 195 Mitgliedsstaaten. Hier wurde das „2-Prozent-Ziel“ beschlossen. Dabei sollen die Staaten selbst die Maßnahmen (Nationally Determinded Contributions, NDC) ergreifen, um möglichst den Temperaturanstieg bis 2100 auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Die EU hat sich etwa in ihrem aktualisierten NDC zu einer Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um 55 Prozent bis zum Jahr 2030 gegenüber 1990 verpflichtet. 

COP26 in Glasgow
Heuer findet, wegen Corona ein Jahr verspätet, die COP 26 im schottischen Glasgow statt. Dürren, Waldbrände, Wassermangel, Überschwemmung, versinkende Inseln und überflutete Städte gibt es in immer häufiger. Die in Paris vereinbarten NDCs reichen nicht aus, wie ein aktueller Synthesebericht der UNO zeigt. So würden die Emissionen im Jahr 2030 nicht um 45 Prozent wie beim 1,5 Grad Ziel unter dem Niveau von 2010 liegen, sondern sogar um 16,3 Prozent ansteigen, was eine Erhitzung von rund 2,7 Grad Celsius bis 2100 zur Folge hätte. In kontinentalen Gebieten wie Österreich geht man gar von 5 Grad Celsius mehr aus. Aktuell haben wir ein Plur von 2 Grad Celsius, weltweit sind es rund 1,2 Grad Celsius. Die Konfernenz verspricht jedenfalls sehr heiße Diskussionen. Aber auch die Artenvielfalt gerät durch den Klimawandel zusätzlich unter Druck. So sollen laut dem IPCC-Sonderbericht über die Folgen einer globalen Erwärmung um 1,5 Grad Celsius aus dem Jahr 2018 vier Prozent aller Wirbeltiere, sechs Prozent aller Insekten und acht Prozent aller Pflanzen die Hälfte ihres Lebensraums verlieren. Bei 2 Grad Celsius sind es schon zwei- bis dreimal so viel.

COP 15 in Kunming
Ein großer Anlauf, um weltweit was gegen den rapiden Biodiversitätsverlust zu unternehmen, erfolgte 2010. Hier hatten sich fast 200 Länder auf ein „Global Biodiversity Framework“ für zehn Jahre geeinigt. Aber keines der 20 Ziele der UN-Konvention, die in Aichi in Japan zur Schutz der Biodiversität unterzeichnet wurde, konnte erreicht werden. So hat sich laut WWF von 1970 bis 2016 die Wirbeltier-Populationen im globalen Schnitt um 68 Prozent verringert. Und die Weltnaturschutzunion IUCND schätzt, dass der Artenschwund durch den menschlichen Einfluss heute rund  1.000 bis 10.000 Mal schneller erfolge als zuvor. Mitte Oktober 2021 wurde nun im Rahmen der 15. Konferenz der 196 Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (COP15) in Kunming (China), ein neuer globaler Biodiversitätsrahmen erstellt der spätestens bis 2030 die biologische Vielfalt – vor allem auch durch Renaturierung – wiederherstellen will. China hat hierzu angekündigt, rund 233 Millionen Dollar in die Einrichtung des Kunming-Biodiversitätsfonds zu investieren, um damit Entwicklungsländer beim Schutz der biologischen Vielfalt zu helfen. Zudem sollen die Kontrollmechannismen für den Artenschutz ausgebaut werden. 

Ein zweiter Start
Umweltschutzorganisationen sehen in der Erklärung von Kunming einen wichtigen Neubeginn, der aber noch deutlich zu wenig bringe. Ein Entwurf für das globale Abkommen will immerhin bis 2030 30 Prozent der Fläche an Land und im Meer unter Schutz stellen. Die Ausgaben für den Artenschutz innerhalb eines Jahrzehnts sollen auf rund 173 Mrd. Euro pro Jahr ansteigen. Nach Jahrhunderten der Naturzerstörung startet nun das Jahrzehnt zur Wiederherstellung der Natur.


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