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Bericht

Ziel in weiter Ferne

Credit: Bericht zur wissenschaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit Österreichs 2018
Credit: Bericht zur wissenschaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit Österreichs 2018
Credit: Bericht zur wissenschaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit Österreichs 2018
Credit: Bericht zur wissenschaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit Österreichs 2018

Trotz einer F&E-Quote von 3,16 Prozent wird Österreich am selbstgesteckten Ziel, in die Gruppe der Innovation Leaders vorzustoßen, wegen der Input-Output-Diskrepanz scheitern. Der Rat für Forschung und Technologieentwicklung sieht dringenden Handlungsbedarf in vielen Bereichen – vor allem in Bildung, Forschung sowie Unternehmensgründung und -finanzierung.

von: Harald Hornacek

Es wurden 2011 in der FTI-Strategie der Bundesregierung zwar die richtigen Ziele formuliert. "Doch danach fehlte der Wille zur Umsetzung. Einmal mehr scheitern wir folglich aufgrund von Mutlosigkeit einerseits und Ineffizienz andererseits", fasst der Vorsitzende des Rates für Forschung und Technologieentwicklung, Dr. Hannes Androsch, die Ergebnisse des aktuellen "Berichts zur wissenschaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit Österreichs" zusammen. Trotz einer F&E-Quote von 3,16 Prozent des BIP im Jahr 2018 wird es Österreich bis 2020 nicht gelingen, in die Gruppe der Innovation Leaders vorzudringen. Den ausschlaggebenden Grund dafür sieht der Ratsvorsitzende in der Diskrepanz zwischen dem Innovations-Input und dem Innovations-Output. "Aus diesem Missverhältnis zwischen eingesetzten Mitteln und daraus generierten Ergebnissen lässt sich", so Androsch, "vor allem eines schließen: die mangelnde Effizienz der österreichischen Innovationsaktivitäten". Zwar seien durchaus Aufwärtstrends zu verzeichnen, die auch entscheidende Verbesserungen bringen. Insgesamt jedoch bleibe Österreich deutlich hinter den Entwicklungen der führenden Innovationsnationen zurück. Daher werde auch der Abstand zur Gruppe der Innovation Leader nicht kleiner, sondern größer.

Innovationseffizienz: höhere Input- als Outputdynamik
Mit einer Forschungsquote von 3,15 Prozent für das Jahr 2016 (das aktuellste Jahr mit EU-Vergleichsdaten)1 liegt Österreich in der EU hinter Schweden an zweiter Stelle, um mehr als einen Prozentpunkt höher als der Durchschnitt der EU-28 (2,0 Prozent) sowie weltweit unter den fünf bestplatzierten Ländern. Vor Österreich befinden sich lediglich Israel und Südkorea mit einer F&E-Quote von rund 4,2 Prozent sowie Japan (4 Prozent) und Schweden (3,3 Prozent). Dem gegenüber steht die Platzierung Österreichs im European Innovation Scoreboard (EIS). Hier liegt Österreich derzeit auf Rang 7 in der EU (Rang 9 bei Berücksichtigung derNicht-EU-Mitglieder Schweiz und Island) und übernimmt damit neuerlich den Lead in der Gruppe der Strong Innovators. Mit der Rückkehr an die Spitze der Verfolgergruppe steht Österreich allerdings exakt an derselben Position, auf der es bereits vor neun Jahren zum Zeitpunkt der Erarbeitung der FTI-Strategie rangierte. In diesen neun Jahren ist es augenscheinlich nicht gelungen, der strategischen Zielsetzung näher zu kommen und Plätze gutzumachen, geschweige denn in die Gruppe der führenden Innovationsnationen vorzustoßen, so wie es die FTI-Strategie vorsieht. Der Abstand zu den Innovation Leaders liegt heute - nach Jahren des Rückfalls bzw. der Stagnation - wieder auf dem Niveau von 2009. Betrachtet man weitere wichtige internationale Rankings zu Innovationsperformance und Wettbewerbsfähigkeit über den Zeitverlauf der letzten Jahre, so ist in Summe ein stagnierender oder gar rückläufiger Trend zu konstatieren. Auch wenn einzelne Rankings (Global Competitiveness Report 2017-2018, EIS 2017) zuletzt eine Aufwärtsbewegung zeigen, so geht die Entwicklung insgesamt doch eindeutig abwärts. Zumeist liegt Österreich bestenfalls im Mittelfeld, was dem Spitzenplatz im Bereich der F&E-Ausgaben zuwider läuft.

1Laut Globalschätzung der Statistik Austria steigt die F&E-Quote im Jahr 2018 auf 3,19 Prozent.

Lesen Sie den ungekürzten Artikel in der aktuellen Ausgabe 4/2018 auf Seite 12.


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