Technology Talks Austria 2025 - Keynote Speech Henna Virkkunen, Executive Vice-President, Tech Sovereignty, Security and Democracy © AIT/Valerie Maltseva
Die Technology Talks Austria 2025 brachten am 11. und 12. September im Wiener MuseumsQuartier renommierte Expert:innen, visionäre Denker:innen, innovative Forscher:innen und engagierte Politiker:innen und Industrievertreter:innen zusammen, um über die zentrale Bedeutung von Forschung, Innovation und Technologie für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs und Europas zu diskutieren.
Mit knapp 900 Teilnehmenden über die beiden Tage hinweg, mehr als 120 Speaker:innen und insgesamt rund 35 Stunden Programm in 2 Keynotes, 6 Plenary Sessions, 2 Jungforschenden-Events, 14 Workshops, 6 Side Events, einem Get Together und einer Exhibition mit 9 Ausstellenden wurde das Thema Wettbewerbsfähigkeit von verschiedenen Seiten beleuchtet und Vorschläge für eine Verbesserung der Situation erarbeitet.
Impulsgeber für das Innovations-Ökosystem
„Bei den Diskussionen hat sich klar gezeigt, dass Forschung, Technologie und Innovation wesentlich für die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs und Europas sind und noch weitere Investitionen brauchen. Überdies wurde deutlich, welche Rahmenbedingungen nötig sind, um Forschungsergebnisse rascher in praktische Anwendungen umzusetzen und Zukunftstechnologien an vorderster Front mitzugestalten“, resümiert Brigitte Bach,Sprecherin der Geschäftsführung des AIT und Vorsitzende des Veranstaltungskuratoriums.
„Die Technology Talks Austria 2025 sind der starke und wichtige Impulsgeber für das Innovations-Ökosystem und stellen eine zentrale Plattform für den Austausch zu wichtigen Zukunftsfragen, heuer insbesondere zur Wettbewerbsfähigkeit dar. Zwei Tage haben wir – mit wertvollem Input und Anregungen durch internationale Expert:innen – mit der gesamten österreichischen Technologie-Community diskutiert, jetzt gilt es zu handeln“, betont Andreas Kugi, Scientific Director des AIT und Vorsitzender des wissenschaftlichen Programmbeirates.
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
Hier einige Key Messages aus den reichhaltigen und fundierten Debatten:
- Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, zu einem Motor für Produktivität zu werden. Dies hängt jedoch davon ab, wie erfolgreich Technologie, menschliche Kreativität und soziale Verantwortung miteinander kombiniert werden können.
- Europa muss mehr in eigene digitale Technologien investieren und seine digitale Souveränität stärken, damit es nicht dauerhaft von den Vereinigten Staaten oder China abhängig bleibt.
- Um in bestimmten Bereichen Technologieführerschaft zu erreichen, muss Europa intensiv zusammenarbeiten, gemeinsame Strategien entwickeln, seine Stärken bündeln und public-private partnerships ausbauen.
- Um die Resilienz zu erhöhen, muss sich Europa auf Recycling und die effiziente Nutzung von Ressourcen konzentrieren. Dies erfordert Investitionen in Infrastruktur, Forschung und Innovation. Mit Kreislaufwirtschaft, technologischem Know-how und widerstandsfähigen Lieferketten kann eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Zukunft gestaltet werden.
- Zusätzlich zu höheren Investitionen in Forschung und Innovation braucht es bessere Rahmenbedingungen – insbesondere eine stärkere Fokussierung, schnellere Entscheidungen, verstärkte Kooperation, weniger Regulierung, einen europäischen Binnenmarkt, eine gezielte Förderung von Talenten und eine Eigendynamik durch entsprechende Ökosysteme.
- Europa hinkt in vielen Bereichen hinterher. Es reicht nicht, besser zu werden – sondern Europa muss schneller besser werden als die anderen.
- Europa benötigt ein völlig neues Verständnis für das Scaling-up von Unternehmen. Es braucht einen europäischen Risikokapital-Markt.
- Um im globalen Wettbewerb zu bestehen, gibt es in Europa die dringende Notwendigkeit, Forschung, Innovation, Bildung und Industrie aufeinander abzustimmen. Es braucht eine optimale Koordination zwischen dem nächsten Europäischen Forschungs-rahmenprogramm FP10 mit dem EU Competitiveness Fund und der Industriepolitik.
- Österreichs Forschungs- und Innovationssystem erzeugt nicht den erwarteten Output: Ein „Weiter wie bisher“, indem man einfach nur den Input erhöht, führt zu keiner Verbesserung. Österreich muss vielmehr das System strukturell weiterentwickeln.
- Entscheidend ist eine systemweite Kohärenz: FTI-Pakt, Universitäts-Budgets, Steueranreize und EU-Programme müssen aufeinander abgestimmt werden, damit sie als Innovationsmotor wirken.
- Europa hat exzellente Wissenschafterinnen und Wissenschafter, ein sehr gutes Bildungssystem, einen reichhaltigen Ideen- und Talente-Pool sowie eine solide industrielle Basis. Auf diesen Stärken gilt es aufzubauen, um die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern